Nach einem irritierend heftigen „Kurz“-Sturm am gestrigen Montag, kam ich von der Post und schlenderte auf dem Heimweg am „Haft’is“ vorbei, dem verhältnismässig neuen Burgerladen am Lister Platz. Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten alles dort gehabt, ja auch noch die „ömmelige“ Rossmann Filiale (es war die allererste überhaupt), griechisch, indisch, undefined/Corona-getrashed und nun also Burger vom Musiker namens Haftbefehl.
Es wurde alles nochmals komplett renoviert, ist jetzt durchaus stylisch-retro-edel-protzig-schlicht, naja so ungefähr würde ich es beschreiben
Da ich Dienstags wegen der Bandprobe gerne bereits Mittags esse, beschliesse ich also das auf der vor dem Laden auf einer Tafel angepriesene Mittagsangebot zu nehmen und verabrede mich mit Burgunde zum lecker Mittagessen. Leider klappt das nicht wie geplant, aber ich bin gegen 13 Uhr im Laden, in dem aktuell nur 2 Tische besetzt sind und nehme nach kurzem Check meines Impfzertifikates an einem kleinen gemütlichen Ecktisch Platz. Da ich der Bedienung schon gesagt hatte, dass ich das Mittagsangebot haben möchte, kommt sie gleich zur Bestellannahme mit Tablet, es gilt nur noch den Dipp zu wählen und Burger mit oder ohne Käse, ich bleibe beim Cheeseburger. Ach, und welche Limo…, ich nehme Zitrone, welche als erstes kommt, stilgerecht serviert wird und durchaus erfrischend und lecker schmeckt.
Die Fertigstellung des Burgers dauert ein wenig länger, als ich angesichts der wenigen Gäste erwartet hätte, aber nicht gravierend. Und man hat ja lautreichend Zeitvertreib, allerdings muss man sagen, dass Personen, die allergisch auf HipHop oder Rap reagieren auf einen Besuch ggf. verzichten sollten, wenngleich die Mucke nicht brüllend laut ist 😉
Was kommt, sieht durchaus appetitlich aus:
Der Burger ist nicht riesig, aber mit der gut bemessenen Pommes-Portion sollte das ausreichend sättigend sein. Als Dipp hatte ich Majo gewählt, in diesem Fall ganz normales Fertigprodukt, in diesem Sinn auch völlig ok, aber leider auch sehr schade, weil die Pommes nämlich ausgesprochen gut sind, mit tollem flockigen (Meer?)Salz bestreut. Der Burger selbst ist ein solider Cheeseburger ohne nennenswerte Überraschungen. Das Patty ist lecker und wie bestellt medium gebraten, die Haftis-Sauce ganz nett, die rohen Zwiebeln ein bisschen streng, der Burgerbun auch ganz ok. Alles in allem war das ganz gut und mit 12,50€ auch noch ok bepreist, aber wenn man da den regulären Preis sieht, ist das schon ambitioniert (Burger 10,50€, Dipp 1€, Pommes 3,80€, Limo sicher auch 4€ nicht auf der Karte).
Auch wenn die weiteren Burger dann auch noch teurer sind, gibt es da durchaus vielleicht noch ein paar kulinarische Highlights zu entdecken (z.B. „Farmer“ mit grüner Pfeffer Creme), das muss man auf jeden Fall mal ausprobieren. Aber auch da lauern Gefahren, im Lichte der Industriemajo sind Zutaten wie Trüffelöl oder Trüffelmajo meistens Abgesandte des geschmacklichen Bösen, wir werden sehen.
Wenn Hannover auch bisher mit Burgerläden schon mehr als gesegnet war bzw. ist, so ist das Restaurant am Lister Platz doch eine Bereicherung, denn wenn man denn mal Appetit auf einen Burger hatte, gab es ausser dem Treibhaus keine Alternative (mehr) rund um den Lister Platz, hoffen wir also mal, dass sich das Lokal halten kann.
Speisekarte findet sich hier: