Meteora

Wenn ich mit dem Rad Richtung Innenstadt unterwegs bin, komme ich immer am Restaurant Meteora vorbei und jedes Mal frage ich mich, warum wir da eigentlich nicht mal wieder essen waren, vor vielen, vielen Jahren war das eigentlich immer ein erfreulich leckeres Erlebnis. Also kontakte ich meinen Freund Klaus, der einem leckeren Abendessen auch immer sehr aufgeschlossen gegenüber steht und wir verabreden uns für letzten Dienstag Abend um 18:30 Uhr. Es ist Sonntag und die Online Reservierung ist nur unverbindlich, vorbehaltlich eines abschliessenden Emails, welches aber am Sonntag nicht mehr kommt. Schade eigentlich, da Montag nämlich Ruhetag ist und somit die Bestätigung erst am Dienstag gegen halb sechs kommt. Das war zwar unkritisch, da ich keine Sorge hatte, dass wir bei der Größe des Lokals nicht unterkommen würden, aber eine schnellere Reaktion oder ein „richtiges“ Buchungssystem wäre einfach besser. Das Mail weist darauf hin, dass man am Einlass etwas warten muss, aber in der Praxis ist das schon strange, denn die beiden Barmänner hinter dem Tresen würdigen einen absolut keines Blickes, geschweige denn, dass Sie ein freundliches Wort an einen richten würden, wäre irgendwie nicht zu viel verlangt. Wir stehen jedenfalls eine gefühlte Ewigkeit herum wie bestellt und nicht abgeholt und dann führt uns der Chef zu unserem (Katzen-)Tisch, kompakt aber durchaus gemütlich. Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit gibt es dann die Speisekarten und die Tagesangebote auf einem Tablet-PC in einem riesigen Aufsteller, und hier kommt nun endlich etwas Vorfreude auf, denn das Speisenangebot ist vielfältig und durchaus Neugier erweckend, nach wie vor mit einem umfangreichen Angebot an „Mezedes“, der griechischen Variante von Tapas. Wir werden jetzt von einer Kellnerin bedient, welche etwas freundlicher rüberkommt als ihre männlichen Kollegen. Es ist wirklich auffällig, wie „muffelig“ der überwiegende Teil des Personals rüberkommt, es fehlt eine heitere, positive Grundstimmung, die ich hier eigentlich erwartet bzw. erhofft hätte.

Wir geben unsere Bestellung auf und erfreuen uns nach einer Weile an gut gekühltem Malagousia und Gaues Brot, welches mit Olivencreme und Olivenöl ganz vorzüglich mundet.

Ich hatte mir als Vorspeise Ochtapodi Skaras bestellt, das war unglaublich lecker:

Gegrillter Oktopus | schwarze Linsen | Apfel | Fenchel | Dill | Paprika | JOTTIS Olivenöl | Zitrone

Klaus war mit seiner Vorspeise leider nicht glücklich, da diese für ihn etwas zu ambitioniert gesalzen war, daher ging sie zurück. War aber schon ein Hingucker, eine gegrillte Peperoni wurde am Tisch gehackt und a la Minute unter den Frischkäse gerührt, Tirokafteri:

Als Hauptgang gab es für mich ein „Mezedes“-Bifteki samt Skordopita, das war schlicht aber himmlisch:

Klaus hatte Filet Ravioli, ebenfalls ein Genuss:

Und zum Abschluss gab es für mich noch einen griechischen Mocca, vom Chef persönlich und verhältnismäßig gut gelaunt am Tisch zubereitet:

Beim Bezahlen gab es einen kleinen Ouzo auf’s Haus, eine nette Geste zum Abschluss.

Fazit: was das vielfältige und aussergewöhnliche Speisenangebot angeht, wird es wohl kaum etwas besseres und ambitionierteres in Hannover geben.
Was allerdings zumindest an diesem Abend seltsam war, war die eigenartig unfreundliche Stimmung, das Gefühl, dass das Personal den Gästen nicht zugewandt ist und die doch überdurchschnittlichen Wartezeiten beim Empfang und bis man die Speisekarten bekam. Da kann man nur hoffen, dass das eine Ausnahmeerscheinung an diesem Abend war. Die Speisequalität fordert jedenfalls weitere Besuche!

/https://meteora-hannover.de