So oft schon bin ich auf dem Weg zur Arbeit daran vorbeigekommen, heute nun probieren wir es endlich mal aus, Sushi & More California Style. Das Kouro setzt seine ganz eigenen Design-Akzente, so kann man z.B. nicht von draussen reinschauen. Im Sommer sind die Außenplätze gut besucht, aber jetzt ist es kalt und alle wollen drinnen sitzen, da sind wir doch etwas baff, wie voll es ist. Leider haben wir nicht reserviert, aber nach ein wenig hin und her bekommen wir doch einen intimen kleinen Zweiertisch. Für meine Liebste könnte es ein wenig wärmer bzw. weniger zugig sein, es fällt etwas kalte Luft von den grossen Fensterfronten in den Raum. Durch die dunklen Fensterfolien kann man durchaus etwas rausschauen, innen dominieren heimelige Lichtakzente in einem superschicken, zeitgemäß eingerichteten Ambiente. Die Musik ist nicht übermässig laut und der Lärmpegel mittel, alles in allem fühlt sich das hier angenehm Großstadt-mässig cool an.
Die Karte holt man sich via QR-Code von einem Tischkärtchen auf’s Handy, ist man ja seit Corona-Zeiten durchaus gewöhnt, wenn gleich mir da immer ein bisschen der Blick auf’s grosse Ganze fehlt. Aber wir haben uns schnell entschieden, wir starten mit einer „Bento Bridge“, also einer Kollektion auserwählter Produkte für zwei Personen:
Beet Elite – Crunchy Louisiana – Viel zu Tuna
Beef Tataki – Avocado & Lachs Maki
“ Ladies and Gentlemen, das Credo dieser Bento Bridge ist es, für jeden Gast etwas auf der Platte zu haben. „
Getränkebegleitung wird ein deutscher Chardonnay, der sich als äußerst angenehmer Essensbegleiter erweist, durchaus mit etwas Säure, aber noch im grünen Bereich.
Also schauen wir doch mal:
Die Makis sind das einzige, was wirklich nur Durchschnitt ist. Ja, die sind schon von der Grundkonzeption her nicht spektakulär, aber wir haben eben auch schon super-exzellente simple Makis bekommen, was beweist, dass es geht. Aber die Kombi mit roter Beete und Ziegenkäse ist einfach nur köstlich, wenngleich meine Liebste gerne einen etwas milderen Käse gehabt hätte… ich fand es mega.
Weiter zum nächsten Teller:
Viel zu Tuna beinhaltet Thunfisch – Cashewkerne – Avocado – Thunfisch Topping, Trüffel Mayonnaise – Kresse, insbesondere durch die Kresse bekommt die Kreation eine tolle, feinwürzige Note!
CRUNCHY LOUISIANA setzt sich zusammen aus Flusskrebs – Lachs – Thunfisch – Gurke – Crème fraîche – Chili, ebenfalls ein Gaumenschmaus.
Finally:
BEEF-TATAKI bildet den Abschluss der Bridge mit Rinderfilet – Spicy Ponzu – Schnittlauch – Sesam. War ein „First“, aber bestimmt kein „Last“, das Fleisch in der angenehm scharfen Ponzu-Sosse, einfach nur gut.
Aus Neugier bestelle ich noch ein paar Nigiris, mal gucken, wie die so sind:
Qualitativ einzustufen etwas oberhalb der Makis, aber doch unter den anderen Köstlichkeiten. Eigentlich sollte das klassische Nigiri Königsdisziplin sein, aber in Deutschland scheitert es häufig an zwei elementaren Dingen, der Qualität des Fisches und mangelnde Profession bei der Herstellung des Sushi-Reis. Hier wurde wenigstens auf eine angenehme Menge geachtet (man soll nicht satt gemästet werden) und es ist auch kein süsslicher Milchreis…, dennoch reichlich Luft nach oben. Nichtsdestotrotz ein schöner Abschluss, d.h. nicht ganz, wir nehmen noch einen Espresso Martini, ebenfalls ein „First but not Last“ 😉
Und der Vollständigkeit halber noch der Wein:
Alles in allem hat uns das Essen bzw. der Abend im Kouro äußerst gut gefallen. Unsere Bedienung war super nett und flink, das Essen ist für Hannover Verhältnisse ausgezeichnet. Ob man Soja Sosse tatsächlich im Parfüm-Flakon applizieren muss, darüber könnte man philosophieren, ich fand das eigentlich ganz gut, da man dann wirklich sparsam damit umgeht und den Geschmack der Kreationen nicht verhunzt. Ganz sicher ist, dass wir wiederkommen werden und uns auch schon auf den Lieferdienst an der Bödeckerstrasse freuen.